‹Rien›. Nichts. Mit diesem einsilbigen Seufzer des Protagonisten beginnt Charles Gounods auf Goethes Faust I basierende Oper. Faust ist vom Leben enttäuscht, weil er ihm weder Erkenntnis noch Sinn abgewinnen kann. Der Nihilismus personifiziert sich in der Gestalt des dämonisch-zynischen Méphistophélès. Er verspricht Faust die Erfüllung eines Wunsches: noch einmal die unbesonnenen Leidenschaften und rauschhaften Freuden der Jugend zu erleben. Der Anblick Marguerites entflammt Fausts Gefühle, und Méphistophélès macht sich ans Werk. Gounods Oper besticht durch effektvolle Chorszenen (Osterspaziergang, Auerbachs Keller), virtuose Arien und leidenschaftliche Duette und Ensembles. Regisseur Ben Baur, der in St.Gallen bereits Il pirata inszeniert hat, interessieren besonders die einerseits kirchlichen und andererseits kriegerischen Hintergründe des Werks.
top of page
bottom of page