Unfall oder Mord? Wachtmeister Studer wird zur Heil- und Pflegeanstalt ins bernische Randlingen gerufen. Direktor Borstli ist spurlos verschwunden und Patient Pieterlen – ein Kindsmörder – ausgebrochen. Studer macht sich in seiner gewohnt ruhigen und kauzigen Art daran, Licht ins Dunkel dieses verzwickten Vorfalls zu bringen. Bei seinen Ermittlungen in der ‹Irrenanstalt› verwischen die Grenzen von Rationalität und Wahnsinn, und ein gewisser Matto scheint bei allem seine Finger im Spiel zu haben. Wenn er glaubt, Matto auf die Spur gekommen zu sein, hat er gerade mal einen winzigen Blick in die Tiefen der menschlichen Psyche getan. Glausers Figuren behalten immer ihre Abgründigkeit. Ihre Motivationen und Handlungen werden nur scheinbar erklärt und bleiben fremdartig. Dicht unter der Oberfläche gerät das Konstrukt der Kriminalgeschichte aus den Fugen, wird es unwichtig, wer am Ende der Täter, wer das Opfer war. Denn dunkel bleiben die Gründe der Taten und nur noch schmal ist der Grat, durch den die ‹Gesunden› von den ‹Kranken› geschieden sind. Friedrich Glauser (1896–1938) gilt als ‹Vater der deutschsprachigen Kriminalliteratur›. Wachtmeister Studer ist seine populärste Figur.
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